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02. Das SchlauBau-Konzept

5. Satteldach

Ursprünglich wollten wir ein Haus mit Pultdach bauen. So zumindest hatte ich erste Pläne für unser Haus angelegt. Ein Pultdach gibt dem Haus einen moderneren und stylischeren Touch. Außerdem ist ein Pultdach energetisch besser, weil die Dachfläche geringer ist und damit der Wärmeverlust über das Dach. Dazu mehr im Kapitel 4, «Energieausweis». Es hätte aber – zumindest für uns – eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich gebracht, weshalb wir uns schließlich doch für ein Satteldach entschieden haben.
 
Der Hauptgrund dafür ist die Tatsache, dass wir durch den Verzicht auf den Keller nicht wirklich üppig mit Stauraum gesegnet sind. Ein Pult- oder Flachdach hätte diese Situation kaum oder gar nicht verbessert. Im Gegensatz dazu bietet ein Satteldach die Möglichkeit, je nach Ausgestaltung und Kniestock einen mehr oder weniger großen Dachboden zu bauen, auf dem man vieles lagern kann, was üblicherweise im Keller verschwindet.
 
Ein weiteres Argument für ein Satteldach ist die Option, das Dach zum Wohnraum hin offen zu lassen (damit verzichtet man allerdings auf 50 % der potenziellen Dachboden-Fläche). Genau für diese Idee entscheiden wir uns, um unserem begrenzten Wohnraum ein bisschen Luft nach oben zu verschaffen.

Nach Süden aufragendes Pultdach.

Für Solarmodule optimiertes, nach Norden aufragendes Pultdach.

Wie man sieht und vor allem spürt, wirkt sich dies auf die Raumatmosphäre sehr positiv aus. Darüber hinaus verschafft uns die offene Decke in unserem Lounge-Bereich die Möglichkeit, ein 49 cm hohes Podest einzuziehen. Dieses wiederum unterbricht den mit ca. 12 m doch recht langgestreckten Raum und gibt ihm Struktur. Der Lounge-Bereich wirkt dadurch noch etwas abgegrenzter und kuscheliger. Durch die Erhöhung steht die Couch nun so an der Mittelwand, dass man von ihr aus direkt auf den See und in die Berge blicken kann – es gibt Schlimmeres. Außer- dem nutzen wir den Platz unter dem Podest als Stauraum, beispiels- weise für die Kissen der Terrassenmöbel und allerlei andere sperrige Güter. Dazu habe ich die Altholzverkleidung an der Vorderseite des Podests mit Türchen versehen.

Die Raumatmosphäre gewinnt deutlich durch die offene Decke im Wohnraum.

Abendstimmung in unserer «Mupfel», mit Blick von der Couch auf den See und in die Berge. 

Allerdings muss man dazu sagen, dass ein Satteldach auch einige Nachteile mit sich bringt: 
Die Dachfläche ist größer, als die bei einem Flach- oder Pultdach, was einerseits mehr Dachlatten und Dachziegel erfordert, das Gebäude aber auch energetisch negativ beeinflusst. Denn durch die größere Dachfläche beim Satteldach geht mehr Wärmeenergie verloren, als bei den vorgenannten Dachformen.
Die beste Hausform in Sachen Wärmeenergieeffizienz wäre ein kugelförmiges Haus. Wem das rund ist, der ist mit einer würfelförmigen Hütte bestens beraten. Hier ist das Verhältnis aus Hausoberfläche und umbautem Raum ideal, allerdings stehen weniger Flächen für Fenster zur Verfügung.