Beim Hausbau sollte man nicht nur die Baukosten im Fokus haben, sondern auch die Folgekosten für das Beheizen im Winter, das Kühlen im Sommer (sofern erforderlich), die Be- und Entlüftung, die Wartung dieser Anlagen und die Entsorgung des Gebäudes am Ende seines Lebenszyklus’. Gerade der letzte Punkt könnte sich für viele Erben in ferner Zukunft zum Boomerang entwickeln, denn Verbundwerkstoffe wie der im vorhergehenden Punkt genannte Ziegel müssen als Sondermüll entsorgt werden. Die Kosten hierfür liegen schon heute bei 1.200 bis 1.400 Euro pro Tonne. In 100 Jahren dürfte sich dieser Betrag noch drastisch vervielfacht haben. Bei einem Haus unserer Größe sprechen wir von ca. 32 Tonnen! Das bedeutet, dass die Kosten für die Entsorgung der Ziegel jene für deren Anschaffung bei weitem übersteigen werden.
Diese Entsorgungsregelung gilt übrigens auch für Vollwärmeschutz-Fassaden. Diese werden mit Putzträgermatten und dann mit Putz versehen. Bei einer Entsorgung kann der Putz nicht von der Dämmplatte getrennt werden. Ergo ist alles als Sondermüll zu entsorgen. Und wer weiß, wie die Umweltschutzgesetze in 100 Jahren aussehen? Nachhaltiges Bauen sieht jedenfalls anders aus.
Demgegenüber kann das Holz eines zu entsorgenden Holzhauses einfach seiner nächsten Bestimmung zugeführt werden. Entweder es taugt weiterhin als Bauholz oder es ist noch als Brennholz geeignet. Im Idealfall ist es so verwittert, dass es als Altholz eingesetzt werden kann. Dann kann man damit noch richtig Geld verdienen, denn schön pati- niertes Altholz wird heute schon zum zweifachen Preis des hochwertigsten Bauholzes gehandelt.