Zur Konzeption eines Hauses gehört auch der Energieausweis. Er ist rechtlich verpflichtend, wenn man ein Haus baut, renoviert, kauft oder verkauft. Das gilt zumindest in Deutschland, Österreich und Südtirol flächendeckend, in der Schweiz derzeit (2024) nur in sieben Kantonen. Der Energieausweis ist so etwas wie die energetische Identitätskarte eines Hauses, in der alle energierelevanten Bauteile definiert werden. Aus dem Zusammenspiel dieser Komponenten wird der Heizenergiebedarf des Gebäudes berechnet und bewertet. Dazu wird der Energie- verbrauch pro Quadratmeter Wohnfläche pro Jahr ermittelt. Wenn der beispielsweise bei 40 kWh/m²a liegt, dann hat man den in Deutschland geltenden KfW-40-Effizienzhaus-Standard erreicht (KfW steht für die Kreditanstalt für Wiederaufbau, die die verschiedenen Förderprogramme für Deutschland auflegt). In Deutschland sprach man in diesem Zusammenhang lange von «Niedrigenergiehäusern». Der Begriff wird mehr und mehr vom Begriff «KfW-Effizienzhaus» verdrängt. Immer öfter ist aber auch von «klimafreundlichen Gebäuden» nach QNG» (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude) die Rede.
Da die Richtlinien von Land zu Land, teilweise von Bundesland zu Bundesland oder von Kanton zu Kanton unterschiedlich sind und sich ständig ändern, kann ich das Thema hier im Web-SchlauBauGUIDe nur auf einer allgemeingültigen Ebene behandeln. Die im jeweiligen Land/Bundesland/Kanton geltenden Richtlinien muss der jeweilige Planer bzw. Gebäudeenergieberater berücksichtigen. Ich habe für jedes der deutschsprachigen Länder einen oder mehrere Links im öffentlich zugänglichen Bereich des Web-SchlauBauGUIDEs aufgelistet. Mit diesen Links kommt man an Daten zum jeweiligen Land und über Suchmaschinen findet man Websites mit aktuellen Informationen.
Allerdings wird die Fülle der Informationen und die Menge der Parameter, die beim Errechnen eines Energieausweises in die Bewertung mit einfließen, einen jeden privaten Bauherrn überfordern. Deshalb gibt es ja die Planer, die das Haus und seine Komponenten auf den jeweils angestrebten Energiestandard hin auslegen. Dazu tragen auch die Energieberater bei, die alle technischen Daten der energierelevanten Gebäudekomponenten in ihre Berechnungsprogramm einfließen lassen.