Im Zuge des Deckenausbaus kommt uns allerdings zu Ohren, dass OSB-Platten durchaus nicht unbedingt das Gelbe vom Ei sind, wenn man auf gesundes Raumklima Wert legt. Außerdem haben wir während der Bauphase OSB-Platten auf dem Boden verlegt, um die Lithotherm-Steine und die Heizungsrohre zu schützen. So cool sie auch aussehen mögen – wir haben uns mittlerweile daran sattgesehen. Deshalb lassen wir die OSB-Option wieder fallen, wohl wissend, dass wir für einen Echtholzboden wesentlich tiefer in die Tasche werden greifen müssen. Das nehmen wir aber billigend in Kauf, wenn wir dafür ein gesünderes Raumklima, eine ansprechendere Optik und eine bessere Atmosphäre erzielen. Zwar passt der Dielenboden nicht ganz in unser Günstig-bauen-Konzept, aber schließlich sind die Mehrkosten leicht ausweisbar und jeder Bauherr kann selbst entscheiden, ob er die Einsparungspotenziale des Bodenbelags nutzen will oder nicht.
Auf der Suche nach Anbietern von Echtholzböden schauen wir uns diverse Unternehmen und deren Böden an – zunächst im Internet, denn wenn man, wie wir, in der Einöde lebt, dann ist jeder Shopbesuch mit Fahrten und Kosten verbunden. Dabei „flasht“ uns vor allem die Website der Parkett-Agentur in Leutasch, Tirol. Hier scheint es alles zu geben, was ein Herz für Holz begehrt. Vom günstigen Parkettboden ab ca. € 25,– pro Quadratmeter bis hin zum Altholz-Massivdielenboden aus gebürsteter, gekalkter, angeräucherter und wahrscheinlich noch rechtsgedrehter, bei Vollmond am Gründonnerstag geschlägerter Eiche für über € 250,– pro Quadratmeter.
Hier kann man seine bevorzugte Holzart aus zwölf verschiedenen Hölzern von A wie Ahorn bis Z wie Zirbe auswählen. Die werden bildlich dargestellt, so dass man sie farblich grob einsortieren kann. Zehn Formate stehen zur Auswahl, von der Landhausdiele über die Schlossdiele bis hin zum Fischgrät-Muster. Und schließlich darf man sich über die Struktur des Holzes Gedanken machen: gebürstet, gehobelt, gesägt, geschliffen oder wellengehobelt, um nur einige Varianten zu nennen. Weitere Auswahlmöglichkeiten gibt es bei der Oberflächenbearbeitung der Hölzer, beim Aufbau und bei der Sortierung. Da wird einem erst mal schwindlig.
Schön ist, dass man zu jedem Kriterium auch gleich ein Bild sieht und eine Vorstellung davon bekommt, wie das Holz später aussehen würde. Und noch besser: dass unter jedem Bild ein Quadratmeterpreis steht. So lässt sich vermeiden, dass man sein Herz an eine „Parkettprinzessin“ verliert, die einen in den Ruin treibt.