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02. Das SchlauBau-Konzept

8. Intelligentes Abwägen zwischen Selbermachen und Bauenlassen

Auch wir sind nicht völlig ohne Handwerker ausgekommen. Immer dann, wenn rechtliche oder versicherungstechnische Vorgaben keinen anderen Weg zulassen oder wenn der Einsparungseffekt nicht so groß ist wie der Nutzen durch die Beauftragung einer Fachfirma, lassen wir die Profis ans Werk. So wird beispielsweise der Rohbau unseres Hauses einschließlich Dachstuhl von einer Zimmerei errichtet. Das fordert einerseits schon die Gebäudeversicherung, andererseits der gesunde Menschenverstand. Denn der Einsparungseffekt durch Selbstzimmern liegt bei unserer Hausgröße doch nur bei maximal 6.000 Euro. Das ist zwar immer noch viel Geld, aber für dieses Geld bekommen wir den aus unserer Sicht größten Brocken abgenommen.
 
Bei der Dämmung unseres Hauses entscheiden wir uns für eine Einblasdämmung mit Zellulosefasern. Die ist teurer als eine Dämmung mit Glas- oder Mineralwolle und muss von einer Fachfirma ausgeführt werden. Auch das erhöht die Kosten. Allerdings ist das der Qualität und dem Raumklima im Haus zuträglich, weshalb wir uns eher für die Qualität als für das Sparen auf Teufel komm raus entscheiden.
 
Ebenso lassen wir die Wasser- und Heizungsinstallation von einer Profi-Firma ausführen. Bei einem Holzhaus ohne Keller wirst du erst dann herausfinden, dass eine Leitung jahrelang undicht war, wenn dir die Bude unter dem Hintern zusammengefault ist. Deshalb ist es uns wichtig, bei der Wasserinstallation keine Experimente zu wagen. Natürlich ist das Verlegen der Leitung kein Hexenwerk und man kann sich eine Presszange zum Verpressen der Frischwasserleitungen auch mal ausleihen. Aber wir wollen hier auf Nummer sicher gehen und auch die Gewährleistung in Anspruch nehmen können, falls doch mal etwas sein sollte.
 
Was die Installation unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe anbelangt, stellt sich hier gar nicht die Frage des Selbsteinbaus. Erstens habe ich davon absolut keine Ahnung, zweitens schreibt der Hersteller Bosch den sachgerechten Einbau durch einen Fachbetrieb vor, damit im Falle des Falles die Garantie übernommen wird.

Nach nur neun Stunden steht der Rohbau mit dem Dachstuhl.

Die Wasserinstallation lassen wir von Profis erstellen. Sie muss im wahrsten Sinne des Wortes WASSERDICHT sein.

Weil die Phasenverschiebung (nicht die Dämmwirkung!) besser ist, entscheiden wir uns für eine Einblasdämmung aus Zellulosefasern.

Die Heizung muss schon aus Gründen der Gewährleistung von einem Fachbetrieb installiert werden.

Von Spenglerarbeiten habe ich keinen blassen Schimmer und habe deshalb die Installation der beiden Dachrinnen fremdvergeben. Bei einem Einsparungspotenzial von ca. 1.000 Euro muss ich nicht auch noch zum Spengler mutieren. Nachdem ich gesehen habe, wie das gemacht wird, werde ich die Dachrinnen unserer Garage aber definitiv selbst montieren.

Beim Thema Elektroinstallation kommt man nicht um einen Fachmann herum. Denn hier sind gesetzliche Vorgaben einzuhalten, die nur ein Elektrikermeister auf dem Schirm hat, und etliche Arbeiten dürfen nur von einem solchen erledigt werden. So müssen beispielsweise die Anschlüsse im Verteilerkasten von einem Elektrikermeister hergestellt werden, der mit seiner Unterschrift den sach- und fachgerechten Einbau der gesamten Anlage bestätigt. Das wird er nicht tun, wenn er nicht weiß, welche Kabel du verbaut hast und ob sie auch ordnungs- gemäß verlegt sind. Es ist also sinnvoll, mit dem Elektrikermeister
die Ausführung zu besprechen und die erforderlichen Materialien zu definieren. Und es ist durchaus hilfreich, wenn er hin und wieder auf die Baustelle kommt und nach dem Rechten sieht. «Grobmotorikerarbeiten» wie das Verlegen der Kabel und das Setzen von Steckdosen und Lichtschaltern sind aber durchaus zeitaufwändige Arbeiten, die man selbst übernehmen und dadurch viel Geld sparen kann. Mehr dazu im Kapitel 24 «Elektroinstallation Teil 1<< und im Kapitel 42 »Elektroinstallation Teil 2<<.
 
Und schließlich lassen wir auch unsere Fenster von einer Fachfirma einbauen, damit nicht nur die Dichtheit gewährleistet ist, sondern auch die Garantieansprüche nicht verfallen. Zumal der Einbau in Relation zum Preis der Fenster relativ günstig ist.

 


 

Die Spenglerarbeiten haben Profis gemacht.

Der Elektromeister schließt die Außeneinheit der Wärmepumpe an und verdrahtet die Leitungen im Verteilerkasten.

Die Fenster werden von einer Fachfirma eingebaut. Hier gilt es die Dichtheit zu gewährleisten und den Garantieanspruch nicht zu verlieren.

Bei aller Liebe zum Selbstbau gibt es also zahlreiche Notwendigkeiten oder Sinnhaftigkeiten, einen Handwerker einzusetzen oder zumindest eng mit ihm zusammenzuarbeiten. Aber keine Sorge, darüber hinaus warten noch genügend Gewerke beim Hausbau, bei denen man sich je nach Lust, Laune, persönlichem Vermögen, finanziellen Möglichkeiten, Selbstvertrauen und Know-how als Selbstausbauer austoben kann.